Gesetzesvollzug

Effizienter und identitätsfördernder Gesetzesvollzug in der Verwaltung einer Mittelstadt

Verwaltungsdienstleistungen werden durch rechtliche Vorschriften spezifiziert. Der Gesetzgeber erlässt Rechtsnormen, um Dienstleistungen zu definieren, die anschließend von der öffentlichen Verwaltung erbracht werden. Viele der ausführenden Behörden analysieren individuell Gesetzes-texte, um deren Implikationen für ihr Verwaltungshandeln abzuleiten, bspw. zur Ermittlung erfor-derlicher Formularfelder und zur Gestaltung der internen Prozesse. Hierdurch entstehen redundante Aufwände, die sich gerade Mittelstädte aufgrund ihrer limitierten finanziellen Möglichkeiten weniger leisten können als große Städte. Außerdem müssen Mittelstädte auf der einen Seite die zentralen Vorgaben umsetzen, auf der anderen Seite möchten sie ihre Identität, Individualität und Eigenständigkeit wahren und hervorheben. Mittelstädte verfügen über einen ausgeprägten Lokalpatriotismus, haben aber oft nicht die finanziellen Mittel, um über Marketingaktivitäten die eigene Identität zu stärken. Hier ist die Agency einer Stadt angesprochen, sich als regionaler Akteur zu positionieren, mithin seine Capabalities unter Beweis zu stellen. Die ressourcenschonende Akzentuierung ihrer lokalen Identität ist gerade für Mittelstädte von essentieller Bedeutung. Deshalb entwickelt das Teilprojekt „Gesetzesvollzug“ eine semi-automatische Methode, die mithilfe von Referenzmodellen den Gesetzesvollzug in öffentlichen Verwaltungen so unterstützt und vereinfacht, dass redundante Arbeitsaufwände reduziert und gleichzeitig die lokale Identität und Eigenlogik einer Mittelstadt gestärkt werden. Dieses Teilprojekt verwendet einen gestaltungsorientierten Ansatz, der wie in der Wirtschaftsinformatik üblich die Phasen Analyse, Design (Konzept und Demonstrator), Evaluation und Diffusion durchläuft.