Kompetenzen

E-Kompetenzen und E-Kompetenzvermittlung für die Mittelstadtverwaltung

Föderale Strukturen, komplexe Gesetze und Vorschriften sowie eine Vielzahl an beteiligten Akteur*innen machen die Verwaltungsdigitalisierung insbesondere in Deutschland zu einer großen Herausforderung. Dabei erweist sich die E-Government-Kompetenz (E-Kompetenz) der Mitarbeiter*innen im öffentlichen Sektor als ein entscheidender Erfolgsfaktor für das Gelingen von Digitalisierungsprojekten und der Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung insgesamt. Bisherige Forschung zu E-Kompetenzen, insbesondere die Rahmenwerke, und E-Kompetenzvermittlung, u.a. der eGov-Campus, bieten einen begrenzten Mehrwert für die spezifischen Herausforderungen in Mittelstädten. Einerseits ist es für Mittelstädte erforderlich, dass die lokalen Strukturen und Verwaltungsaufgaben bei der Definition von Kompetenzbedarfen berücksichtigt werden. Andererseits bedarf es angepasster Vermittlungsstrategien, um die Verwaltungsmitarbeiter*innen mit den entsprechenden Kompetenzen auszustatten und kontinuierlich weiterzubilden. Das Teilprojekt „E-Kompetenzen und E-Kompetenzvermittlung für die Mittelstadtverwaltung“ („Kompetenzen“) innerhalb der Forschungsgruppe „Die digitale Mittelstadt der Zukunft“ entwickelt ein konfigurierbares Referenzmodell, das für alle Rollen in Mittelstadtverwaltungen die notwendigen E-Kompetenzen und, abhängig von Mittelstadt-Kriterien, prototypische Rollen-Kompetenzprofile aufweist, damit die Verwaltungen intern und an der Schnittstelle zu Bürger*innen und Unternehmen den Digital-Anforderungen zur Erbringung kundengerechter Services gewachsen sind.  Darüber hinaus widmet sich das Teilprojekt auch der Frage, wie Verwaltungsmitarbeiter*innen diese E-Kompetenzen erfolgreich erwerben können. Mit dem Teilprojekt kann somit eine Steigerung der E-Kompetenz einer Mittelstadt in Gänze erreicht werden, sodass die Möglichkeiten der Digitalisierung für effizientere Prozesse und bürgerfreundlichere Dienstleistungen ausgeschöpft werden. Dies trägt in mehrfacher Hinsicht zur Liveability einer Mittelstadt bei. Bürger*innen und Unternehmen müssen weniger Zeit für die Beantragung und Nutzung von Verwaltungsleistungen aufbringen. Sie nehmen die öffentliche Verwaltung als digital kompetent wahr, was in einem Vertrauenszuwachs münden kann. Ebenso können Einsparungen aufgrund gesteigerter Effizienz in Güter mit höherem Wohlfahrtsbeitrag, wie beispielsweise Bildung, Kultur und Sport, investiert werden. Da auch Mittelstädte in ihrer Struktur und Leistungserbringung nicht homogen sind, muss das rollenspezifische E-Kompetenz-Leistungsbündel kriterienabhängig für konkrete Mittelstände gebildet werden. Dazu ist es notwendig, das zu entwickelnde Referenzmodell konfigurierbar, also den Kriterien gemäß adaptierbar zu machen. Das Referenzmodell umfasst mittelstadtspezifisch Aufgaben, Rollen, Daten und Prozesse sowie adäquate Vermittlungstechniken zur effizienten Erbringung stakeholderfreundlicher Services.